Am vergangenen Wochenende liefen die Motoren noch ein letztes Mal für die Saison
2024 der Deutschen Kart-Meisterschaft auf Hochtouren. Zwischen einem
Rekordstarterfeld von über 250 Fahrern startete auch der ADAC Hessen-Thüringen
Förderpilot Jacob Trost erneut in der Klasse „X30 Senior“ auf der „Prokart Raceland“
Rennstrecke in Wackersdorf. Da er zwei Wochen zuvor zur Vorbereitung beim SAKC
teilnahm und positiv abschnitt, ging er mit großer Motivation in das freie Training am
Freitag.
In den vier Sessions probierte der Wiesbadener zusammen mit seinem Mechaniker und
seinem Rennstall verschiedenste Setup-Einstellungen aus. Pünktlich zur letzten Session
hatte er allerdings eine tolle Abstimmung für sein Tony-Kart gefunden und konnte am
Abend nochmals schnelle Zeiten erzielen.
Auch das Warm-Up am Samstagmorgen verlief positiv. Mit Platzierungen im vorderen
Mittelfeld ging der Schützling von Dutt Motorsport gestanden ins Qualifying. Doch genau
dann, als seine Reifen im vierminütigen Zeittraining Grip aufbauten, geriet Trost in
Verkehr. Somit musste er in seiner schnellsten Runde überholen und anschließend
einen herben Rückschlag auf der Zeitentabelle akzeptieren. Position 18 in seiner
Gruppe. Sein Teamchef Laurents Hörr teilte dem frustrieten Piloten im Anschluss
allerdings mit, dass er außer in dem Sektor, in welchem er überholt hatte, sogar
schneller ist als der teaminterne Sechstplatzierte. So stand die Richtung im ersten Heat
fest: So weit wie möglich nach vorne. Im Heat B-C kämpfte sich Trost von Startplatz 24 in
nur 12 Runden auf Position 15. Auch in seinem zweiten Heat kreuzte er die Flagge als
16ter, doch eine Spoilerstrafe warf ihn fast ganz ans Ende des Feldes zurück.
Jacob war sichtlich frustriert, dass er nicht dort steht, wo er sich hin gekämpft hatte.
Seine Zeiten waren das ganze Wochenende über konstant nahe der Spitzenzeit und
auch er selbst hatte das Gefühl, sehr stark unterwegs zu sein.
Mit neuer Energie ging es nun in den Superheat am Sonntagmorgen. Das Motto lautete:
Hauptsache keine Spoilerstrafe, der Rest funktioniert von allein. So kam es auch:
Position 14. Zum letzten Mal in dieser Saison startete Trost also ins Finale der X30
Senioren – leider nur von Position 30. Doch innerhalb der ersten zwei Runden befand er
sich schon in der Top-20. Auf seinem bisher besten Kurs wurde Trost unglücklicherweise
dann in der vierten Runde abgeräumt, da sich ein Kontrahent nach einem
Überholmanöver nicht hinter ihm einreihen wollte, sondern den Wiesbadener, der sich auf der Innenseite befand, rausdrehte. Beide Piloten verkeilten sich und schlugen in der
Bande ein. Ein bitteres aus für den ambitionierten Förderpiloten.
„An diesem Wochenende konnte ich teils zeigen, was ich in diesem Jahr alles gelernt
habe. Konstanz, sauberes Fahren, Rennintelligenz. Leider spiegelt das, was auf dem
Ergebnispapier steht, absolut nicht wider, in welche Richtung wir uns bewegt haben. Ich
bin sehr enttäuscht darüber, dass ich das Wochenende nicht würdevoll abschließen
konnte – Gerade deshalb, da ich nicht der Auslöser des Unfalls war. Doch trotz Allem
kann mir keiner den Fortschritt nehmen, den ich in diesem Jahr gemacht habe, das
Wissen über Physik und Technik, die Umsetzung an Lenkrad und Pedalerie. Ich
persönlich bin sehr froh, dass ich von so einem großartigen Team unterstützt werde und
bin sicher, im nächsten Jahr an meinem jetzigen Kurs anknüpfen zu können. Danke an
alle Beteiligten für das härteste, aber auch schönste Rennsportjahr meines Lebens.

